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Motorradhose

Materialien und Stoffe

Rechts das "Obermaterial" (Quattro Stretch), links das für die Verstärkungen (Keprotec), beides Gemische mit 30% Kevlaranteil, ziemlich steif und dick und beide bielatisch (also dehnbar in beide Richtungen). Der Keprotecstoff ist anfangs sehr steif und relativ wenig dehnbar, wird mit der Zeit aber immer weicher und elastischer. Verhält sich ein bischen wie Leder...

Als Protektoren kommen die RVP Air von Rukka zum Einsatz (ziemlich teuer, dafür aber luftdurchlässig). Alternativ (dank einer netten Spende ;) ) könnte ich auch CE-geprüfte Schaumstoffprotektoren nehmen. Wenn´s etwas kälter ist, auch nicht verkehrt.

Schnitt

Als Grundlage nehme ich einen Jeansschnitt (für leicht stretchigen Stoff). Eine gekaufte Motorradhose paßt mir auch ganz gut- also beide Schnitte verglichen. Dazu schnell mal die Form des hinteren Hosenteils auf Folie übertragen. Bei der fertigen Cordura-Hose ist die hintere Hose größer, dafür die Vorderhose schmaler (im Grunde liegt sie Seitennaht weiter vorne). Hinten ist der Bund außerdem viel höher (klar, wegen dem Sitzen... außerdem ist die Jeans mehr eine Hüfthose). Das eigentlich wichtige, die Rundungen der Schrittnaht hinten und vorne, stimmen in etwa überein (kann man auf dem Photo vielleicht erahnen). Also Bund großzügig erhöhen, besonders hinten. Die Beinweite, besonders ab Kniehöhe, hab ich ein bischen verringert. Ansonsten lasse ich den Jeansschnitt so (der Cordurastoff der gekauften Hose ist ja nicht elastisch, dementsprechend muß der Schnitt etwas mehr Bewegungszugabe enthalten). Passt scho ;)


Der fertige Schnitt sieht grundsätzlich dann so aus wie links (ähhm, die Teile liegen da aufeinander...).
Die gestrichelten Regionen auf dem Schnittmuster werden verstärkt.

Die Knieabnäher vorne sind 3 cm tief, ebenso die hinteren Abnäher in Kniehöhe (noch nicht eingezeichnet).

Hier ist die Hose so gut wie fertig, nur die inneren Beinnähte sind noch offen. Würde man die Hosenbeine zunähen, ließen sich die Seitennähte nicht mehr oder nur unter großer Anstrengung absteppen (die erwähnte "Sicherheitsnaht"...). So kann man die Außennähte nochmal übernähen und die Keprotec-Verstärkung am Oberstoff festnähen (vorher am Bund verstürzen).

Die "Innennähte" habe ich mit Kevargarn genäht (gelb), alles sichtbare mit dickem 30/3-er schwarzem Baumwollgarn mit Polyesterkern; das packt die Maschine gerade noch.

Taschen für die Protektoren (Knie & Hüfte) werden auch eingenäht (innen aus weichem Fleece, außen aus Netzfutter).

Mit den Klettverschlüssen am Bund läßt sich die Hose rutschsicher einstellen.


dolle Hose Fertig, mittlerweile praxiserprobt und sehr bequem *freu*! Mit um die 100 Euro Materialkosten ist die Hose zwar alles andere als billig, andererseits aber relativ einfach und schnell zu nähen. Raschelt auch nicht so wie landläufige Cordurahosen, ist schön schlicht und bietet dabei mit Sicherheit einen sehr viel größeren Schutz...



Nach einem Rollsplitt-Wegrutscher in der Kurve auf die rechte Seite (mit vielleicht 40 km/h) sieht das entsprechende Hosenbein dann so aus:
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